Standorteigenschaften
Die Einstrahlung des Sonnenlichts ist entscheidend für die Besiedlung und Zusammensetzung der Vegetation an Quellen, sowie für die Temperaturverhältnisse des Quellwassers mit den darin lebenden Organismen. Die Lichtintensität, also wie viel Licht ein Quellstandort erhält, wird durch das Relief und den Pflanzenbestand mitbestimmt. Sonnenhänge und Schattenhänge erhalten je nach Sonnenhöchststand unterschiedlich viel Licht, und auch die Höhenlage beeinflusst die Einstrahlung direkten Sonnenlichtes.
Unter Laubholzbeständen liegt die relative Lichteinstrahlung an Quellstandorten bei 2 bis 5 Prozent im Sommer und bei über 40 Prozent im Winter. Bei Quellen in Nadelholzbeständen beträgt die Lichteinstrahlung ganzjährig ziemlich konstant 7 Prozent. Die Beschattung, also die Abnahme des Lichtangebotes, wird zusätzlich erhöht, wenn sich Hochstaudenfluren an Quellen ausbilden, die neben dem Kronendach der Bäume das Licht filtern.
An Offenlandquellen kann trotz fehlender Waldbeschattung eine erhöhte, strahlungsabhängige Temperaturzunahme des Quellwassers durch Hochstauden verhindert werden. Einhergehend mit einer intensiven Nutzung im Offenland (z.B. Ackerflächen) kann eine strahlungsbedingte Temperaturzunahme zum Verlust von Quellorganismen führen.